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Erste Schritte in der Fotografie

Aktualisiert: 31. Jan.


Biene fliegt auf Palmkätzchen zu
Biene

In der Fotografie ist es ähnlich, jedoch deutlich leichter, als in der Schule. In der Schule kam zuerst das Alphabet mit den 26 Buchstaben und die Zahlen von 1 bis 10.

In der Fotografie gibt es in der Basis "nur" vier Begriffe, deren Bedeutung man wissen sollte.





  1. Brennweite

  2. Blende

  3. Belichtungszeit

  4. ISO-Wert


Diese vier Begriffe sind die Grundvoraussetzung für das Fotografieren, also das "A", "B", "C" und "D" oder "1", "2", "3" und "4". Alles Andere sind dann die "Wörter bilden", "Sätze bilden" "Grammatik" oder das "Addieren", "Multiplizieren", "Subtrahieren" oder Dividieren" ... .


Bevor wir uns also erst einmal diesen Begriffen zuwenden, nimm Deine Kamera in die Hand, schalte sie ein und drehe den Einstellring auf die "grüne Automatik".

Am Kameraeinstellrad ist die Grüne Automatik eingestellt.
Kameraeinstellrad grüne Automatik

(Gleich vorweg, das wird vermutlich das einzige Mal sein, wo ich dir empfehle, die "grüne Automatik" zu verwenden. In Zukunft wirst du diese vermeiden.)




Jetzt mache mit Deiner Kamera ein paar Aufnahmen von Motiven, die dir spontan vor die Linse kommen, die dir gefallen. Egal ob ein Portrait, eine Blume oder ein Landschaftsfoto. Speichere die Bilder auf deinen PC oder Laptop in Dein Verzeichnis, wo du die Bilder verwenden willst. (Das Thema "Bilderverwaltung" wird in einem eigenen Kapitel behandelt, derzeit noch nicht verfügbar.)

Nachdem du die Bilder gespeichert hast, öffne sie und klicke mit der rechten Maustaste darauf. Es öffnet sich ein Dialog-Feld. Klicke nun auf "Eigenschaften" und es öffnet sich ein weiteres Dialogfeld mit mehreren Reitern. Wähle hier "Details" aus. Dann öffnen sich die Hintergrundinformationen zum Foto, wie Aufnahmedatum und Zeit, Fotonummer, aber auch die hier relevanten Informationen über:

  • Brennweite

  • Blende

  • Belichtungszeit

  • ISO-Wert

sowie zahlreiche weitere Daten, beispielsweise ober der Blitz verwendet wurde, Kameramodell, usw. Darauf werden wir ein einem späteren Kapitel noch eingehen, wenn die Grundlegenden Punkte erklärt sind.


1.) Die Brennweite gibt an, ob das Foto mit einem Normalobjektiv aufgenommen wurde, oder mit einem Weitwinkelobjektiv oder einem Teleobjektiv. Das Normalobjektiv hat eine Brennweite von ca. 50 mm, der Bereich steckt sich von etwa 35 mm bis ca. 60 mm.

Von einem Weitwinkelobjektiv spricht man bei Objektiven unter 35 mm, bei Brennweiten von unter 20 mm spricht man von Ultraweitwinkelobjektiven. Weitwinkelobjektive werden in der Landschaftsfotografie verwendet, da sie einen großen Blickwinkel haben und somit viel von der Landschaft auf das Bild bringen. Ultraweitwinkelobjektive finden sich bei Aufnahmen in engen Innenräumen, um möglichst viel eines kleines Raumes darstellen zu können. Sie werden auch für Spezialeffekte eingesetzt.

Bei Objektiven ab ca. 70 mm Brennweite spricht man bereits von mittleren Teleobjektiven, diese gehen bis etwa 200 oder sogar 300 mm Brennweite. Darüber hinaus spricht man von Superteleobjektiven mit Brennweiten von 800 mm, oder sogar 1200 mm. Diese werden eingesetzt, um weit entfernte Objekte möglichst nahe heran zu zoomen. Hier ein paar Beispiele von verschiedenen Brennweiten vom selben Standort, immer auf das gleiche Motiv gerichtet.

Landschaftsaufnahme mit 16 mm Brennweite
Landschaftsaufnahme 16mm


Brennweite 16 mm Das Bild zeigt einen großen Blickwinkel






Landschaftsaufnahme mit 35 mm Brennweite
Landschaftsaufnahme mit 35 mm



Brennweite 35 mm


Der Bildausschnitt wird bereits ein wenig enger, die entfernten Objekte rücken näher.




Landschaftsaufnahme mit 70 mm Brennweite
Landschaftsaufnahme mit 70 mm

Brennweite 70 mm


Der Kirchturm in der Bildmitte wird bereits deutlich besser sichtbar, im Vergleich zu den Bildern zuvor. Der Bildausschnitt wird enger, die entfernten Objekte sind nun nahe herbei.




Landschaftsaufnahme mit 300 mm Brennweite
Landschaftsaufnahme mit 300 mm


Brennweite 300 mm


Bei dieser Brennweite sind weit entfernge Objekte sehr nahe, die nahen Objekte bereits aus dem Bildausschnitt hinaus gerückt.





2.) Die Blende, das ist die Öffnung im Objektiv, durch die das Licht durch die Linse auf den Sensor (früher auf dem Film) gelangt. Die Blende ist variabel einstellbar, die Öffnung kann größer oder kleiner eingestellt werden.

Bei geöffneter Blende gelangt viel Licht auf den Sensor, bei geschlossener Blende wenig Licht. Das bedeutet, dass bei geschlossener Blende länger belichtet werden muss, da ansonsten das Bild unterbelichtet wäre, während bei geöffneter Blende die Belichtungszeit kurz gewählt werden kann. Gleichzeitig bewirkt die Blende jedoch auch, dass bei geschlossener Blende der Schärfebereich im Bild ein größerer ist, während bei offener Blende der Schärfebereich gering ist.

Blendenöffnung geschlossen
Blendenöffnung geschlossen


Blick durch das Objektiv. Die Blende ist weit geschlossen.







Blendenöffnung geöffnet
Blendenöffnung geöffnet


Blick durch das Objektiv. Die Blende ist weit geöffnet.







Blume mit Offenblende fotografiert
Blume mit Offenblende fotografiert


Offene Blende ( f:1,8)


Die gelbe Blüte ist scharf, das Umfeld versinkt in Unschärfe.





Blume mit geschlossener Blende fotografiert
Blume mit geschlossener Blende fotografiert


geschlossene Blende (f:16)


Die gelbe Blüte ist scharf, auch das Umfeld, ist scharf abgebildet.




In diesem Beispiel ist gut erkennbar, wie sich die Blüte im oberen Bild deutlich vom Hintergrund abhebt, während beim unteren Bild der Hintergrund von der Blüte ablenkt. Das "Spiel" mit Schärfe und Unschärfe findet besonders in der Portrait- aber auch in der Produktfotografie besondere Anwendung.

Zu beachten ist auch, dass der Blendenwert bei vielen Personen für Verwirrung sorgt, da eine offene Blende durch einen kleinen Wert (f:1,8 oder f:2) ausgedrückt wird, während eine geschlossene Blende durch einen hohen Wert (f:16, oder f:22) ausgedrückt wird.



3.) Die Belichtungszeit steht mit den bisher genannten Begriffen: "Brennweite" und "Blende" im Wechselspiel. Diese Werte beeinflussen einander.

Mit der Belichtungszeit können Bildelemente sehr wirksam dargestellt werden. Mit kurzer Belichtungszeit können beispielsweise Wassertropfen eines Wasserfalls "eingefroren" werden, oder mit langer Belichtungszeit Leuchtspuren dargestellt werden.


Langzeitbelichtung
Langzeitbelichtung

Leuchtspur eines vorbeifahrenden Fahrzeuges. Belichtungszeit mehrere Sekunden.







kurze Belichtungszeit
kurze Belichtungszeit

Kurze Belichtungszeit eines kleinen Wasserfalls. Belichtungszeit: 1/1600 sec.







Bei der Belichtungszeit gilt zu beachten, dass diese ohne Stativ, nicht länger sein sollte, als der Kehrwert der Brennweite. Was zunächst kompliziert wirkt, ist relativ einfach. Wenn du mit einem 50 mm Objektiv fotografierst, sollte die Belichtungszeit nicht länger als 1/50 sec. betragen. Verwendest du ein Teleobjektiv mit 300 mm Brennweite, sollte die Belichtungszeit nicht länger als 1/300 sec. sein, denn sonst besteht die Gefahr, dass das Bild verwackelt ist. Wenn du ein Stativ verwendest, kann die Belichtungszeit beliebig lang sein, es gilt nur zu beachten, dass das Bild dann nicht überbelichtet wird. Bei kurzen Belichtungszeiten ist darauf zu achten, dass das Bild nicht unterbelichtet ist. Falls erforderlich, musst du die Blende weiter öffnen (beispielsweise anstatt f:8 nur f:3,5) oder du änderst den ISO-Wert. Wo wir bereits beim vierten und letzten Punkt wären.


4.) ISO-Wert. Der ISO-Wert ist der vierte Faktor im Zusammenspiel von "Brennweite", "Blende" und "Belichtungszeit". Ein höherer ISO-Wert ermöglicht kurze Belichtungszeiten bei geschlossener Blende oder schlechten Lichtverhältnissen, er hat jedoch den Nachteil, dass das Bild zunehmend mehr "rauscht". Bei guten Lichtverhältnissen (Tageslicht, Sonnenschein) empfielt sich ein ISO-Wert von 100 - 200. Man könnte sogar, falls die Kamera dazu die Voraussetzungen hat, den ISO-Wert auf 50 oder sogar 25 reduzieren.

Bei weniger guten Lichtverhältnissen, wie bei starker Bewölkung, in der Dämmerung sind Werte von ca. 400 - 800, mitunter sogar bis 1600 angemessen. Bei Dunkelheit benötigt man oft Werte um die 6400 ISO.

Während zu Beginn des 21. Jahrhunderts ISO Werte von 1600 bereits starkes Rauschen verursachten, hat sich die Qualität der Sensoren mittlerweile derart verbessert, dass man auch mit ISO 6400 noch brauchbare Ergebnisse erzielt. Je niedriger der Wert, desto besser ist dennoch das Resultat.


Aufnahme mit ISO 200
Aufnahme mit ISO 200

Aufnahme bei Tageslicht mit ISO 200











Aufnahme mit ISO 40.000
Aufnahme mit ISO 40.000

Aufnahme bei fast völliger Dunkelheit mit ISO 40.000. Das Rauschen wird hier extrem deutlich.










Wir haben nun die wichtigsten Begriffe kennen gelernt. Es werden natürlich noch viele weitere dazu kommen. Jedoch damit ist das kleine 1x1 der Fotografie erreicht. Weitere Themen werden die Bildgestaltung, aber auch die verschiedenen Bereiche der Fotografie, egal ob Portrait, Landschaft, Makro, Langzeitbelichtung, Sportfotografie, aber auch Themen wie Sonnenuntergänge oder das Fotografieren unter erschwerten Lichtbedingungen wie im Schnee, Vögel in der Luft, Nachtaufnahmen, etc.

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