Die Brennweite ist ein Begriff in der Fotografie der etwas darüber aussagt, ob man ein breites Blickfeld hat oder nur einen sehr eingegrenzten kleinen Blickwinkel. Er leitet sich aus der Physik und der Lichtbrechung ab. Wenn man davon spricht, dass man in das Bild hineinzoomt, kann man sich etwas darunter vorstellen. Ich versuche nun anhand von zwei Beispielen die Brennweite leicht verständlich zu erklären: Wenn du durch einen Ring oder ein Loch in einem Blatt Papier durchschaust und du diesen Ring oder das Papier ganz nahe an das Auge hälts, also nur wenige Zentimeter vom Auge entfernt, dann hast du einen großen Blickwinkel.
Stell dir vor, du schaust nun durch ein Loch in einem Blatt Papier, dass nahe am Auge herbei ist, dann wirst du einen weiten Bereich nach links und rechts, aber auch nach oben und unten erkennen, so wie in diesem Bild. Hier wurde eine kleine Brennweite von 16mm verwendet. Als Eselsbrücke könnte man sagen, das Papier mit dem Loch war nur 16 mm vom Auge entfernt.
Hier handelt es sich um die selbe Landschaft vom selben Standort aus. Jedoch ist der Blickwinkel eingeschränkt. Das Blatt mit dem Loch, durch das du durchschaust ist nun etwas weiter vom Auge entfernt beispielsweise 35 mm. Auch die verwendete Brennweite am Objektiv war mit 35 mm eingestellt.
Diese Aufnahme entstand mit einer Brennweite von 70 mm, das heißt, du hältst dein Blatt Papier mit dem Loch auch ca. 70 mm vom Auge entfernt. Vielleicht wird es nun verständlicher, was die Brennweite bewirkt. Zum Unterschied, wenn du den Abstand von deinem Blatt Papier verschiebst, ändert sich nur der Blickwinkel, während sich bei der Kamera auch die Größe ändert, das heißt, weiter entfernte Objekt werden mit zunehmender Brennweite größer.
Hier wird das Ganze noch viel anschaulicher. Mit einer Brennweite von 300 mm ist nun auch der Kirchturm im Bild sehr deutlich erkennbar, während bei 16 mm Brennweite dieser nur schemenhaft wahrgenommen werden kann. Alle vier Aufnahmen wurden vom gleichen Standort aufgenommen.
Eine weitere Eigenschaft, die mit der Brennweite verbunden ist, ist die Schärfe. Bilder mit Weitwinkelobjektiv aufgenommen, wirken immer schärfer, während mit langer Brennweite der Vordergrund und Hintergrund häufig in Unschärfe verschwinden.
Daher werden Landschaftsaufnahmen gerne mit einem Weitwinkelobjektiv gemacht, da man ein breites Sichtfeld und viel Schärfentiefe hat. Wenn man die Blende noch etwas geschlossen wird, hat man bei Weitwinkelaufnahmen meist eine sehr gute Schärfentiefe.
Für Portraits verwendet man mittlere bis längere Brennweiten ab ca. 70 mm und mehr. Wenn dann die Blende noch etwas geöffnet wird, bspw. auf 2,8 oder noch weiter bis 1,8 , dann wird die portraitierte Person frei gestellt, der Vordergrund und der Hintergrund verschwimmen in Unschärfe, sodass das Bild aussagestark wird.
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